Was ist das Streitschlichterprogramm?
Beim Streitschlichterprogramm werden Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 7 zu Mediatoren ausgebildet, um in Konfliktfällen zwischen einzelnen Schülern oder Schülergruppen vermitteln zu können.
Was sind die Ziele?
Das Streitschlichterprogramm verfolgt die Ziele, Schülerinnen und Schülern Methoden beizubringen, mit Konflikten innerhalb – aber auch außerhalb der Schule- friedfertig und konstruktiv umzugehen. Innerhalb dieses Programms sollen sie für sich vertretbare und langfristig anwendbare Konfliktlösungsstrategien entwickeln.
Welche Kompetenzen werden gefördert?
Mit Hilfe des Programms sollen die kommunikativen und sozialen Fähigkeiten der Heranwachsenden gefördert werden. Sozialkompetenzen, im Speziellen die Konfliktlösekompetenz, werden erweitert und vorangetrieben, um diese in der Schule, aber auch im späteren Leben konstruktiv nutzen zu können.
Außerdem soll den Kindern die Möglichkeit geboten werden, sowohl ihre Eigenwahrnehmung als auch die Fremdwahrnehmung zu stärken, um mögliche Konsequenzen und Verhaltensweisen besser abschätzen zu können.
Welche Vorteile ergeben sich durch die Teilnahme am Programm?
In erster Linie dient das Programm natürlich dem „inneren Frieden der Schule“. Die Schüler sollen in die Lage gebracht werden, untereinander aufkommende Konflikte bis zu einem gewissen Grade selbstverantwortlich und eigenständig lösen zu können.
Langfristig ergibt sich durch die Teilnahme, welche im Zeugnis dokumentiert wird, natürlich eine nicht zu unterschätzende Erhöhung der Einstellungschancen im Anschluss an die Schullaufbahn. In diesem Zusammenhang sei auf eine Internetseite der Agentur für Arbeit verwiesen, welche klar die Vorteile der Teilnahme am Streitschlichterprogramm aufzeigt:
„Damit (…) Schüler/innen fit für den Berufseinstieg sind, sollten sie bereits vorher die Stärken trainieren, die in jedem Beruf gefragt sind.(…) Regen Sie die Jugendlichen an, ein freiwilliges Amt in der Schule zu übernehmen, z.B. als Streitschlichter/in. Damit trainieren sie ihre Konfliktfähigkeit und üben, Verantwortung zu übernehmen.“ (http://www.plante-beruf.de)
Wie sehen die Rahmenbedingungen aus?
Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 und 9 können sich bei Interesse für dieses Programm anmelden. Im späteren Verlauf des Programms, nach dessen Etablierung, auch Schüler der Stufe 8.
In jedem Schuljahr finden dann innerhalb der beiden Themenwochen (eine pro Halbjahr) insgesamt 4 Ausbildungsabschnitte statt im Umfang von insgesamt 12 Schulstunden.
Im laufenden Schuljahr finden regelmäßige Treffen (14tägig) zwischen den Streitschlichtern und den Betreuungslehrern statt. Bei diesen Treffen werden den Schülern weitere Kompetenzen vermittelt, ein Erfahrungsaustausch betrieben und aktuelle Fälle besprochen.
Darüber hinaus ist es selbstredend, dass sich die Schlichter einer stetigen Begleitung durch die Betreuungslehrer gewiss sein können.
Nach Abschluss der Ausbildung beginnen die Schüler als Streitschlichter, ihre erworbenen Fähigkeiten anzuwenden. Dabei übernehmen die Schlichter in den jeweils unterliegenden Stufen die Vermittlerrolle (Schlichter der Klasse7 übernehmen die Stufen 5, 6 und 7. Schlichter der Klasse 9 übernehmen die Stufen 7, 8 und 9).
Als Bestätigung an der Teilnahme bei diesem Programm erhalten die Schülerinnen und Schüler ein entsprechendes Zertifikat, das dem Zeugnis beigelegt wird.
Wie sehen die Ausbildungsabschnitte im Einzelnen aus?
1. Ausbildungsabschnitt: Einstieg
- Was ist ein Konflikt?
- Erfahrungsaustausch
- Konfliktbrennpunkte in der Klasse u. Schule
- Destruktive und Konstruktive Konflikt
2. Ausbildungsabschnitt: Konfliktverhalten
- Verschiedene Konfliktstrategien
- Konfliktverhaltensweisen differenzieren
- Mögliche Lösungen ableiten
3. Ausbildungsabschnitt: Konflikte aushandeln
- Zum Konfliktgespräch einladen
- Den Konflikt beschreiben
- Standpunkt begründen
- Gefühle angemessen äußern
- Standpunkt zusammenfassen
4. Ausbildungsabschnitt: Streitschlichtung
- Aufgabenbereiche der Streitschlichter
- Gesprächsverlauf
- Fallbeispiele
14 tägiges Treffen der Streitschlichter und stetige Begleitung durch die betreuenden Lehrer:
Erfahrungsaustausch, Fallbeispiele, Rollenspiele, konkrete Konflikte.